Jugendpresse: Pressefreiheit auch in Deutschland auf dem Prüfstand
In dieser Woche jährt sich die Gründung der deutschen Sektion von "Reporter ohne Grenzen" zum 20. Mal. In einem Brief gratuliert der Vorstandssprecher der Jugendpresse Deutschland, Kai Mungenast, dem Vorstand der Organisation: "Reporter ohne Grenzen hat die wichtig Aufgabe auf die Verletzung von Pressefreiheit und auf Übergriffe auf Journalisten hinzuweisen und dagegen einzustehen." Gerade junge Medienmacher haben ein großes Interesse an der Situation der Presse im Ausland und finden bei "Reporter ohne Grenzen" ein umfassendes Informationsarchiv.
Grund genug für die Jugendpresse als Verband junger Medienmacher mit den Verantwortlichen im Gespräch zu sein. Auch Bundespräsident Joachim Gauck lobte in der jüngsten Mitteilung der Organisation die Arbeit und stellte eine besondere Aufgabe heraus: „Inhaftierte Journalisten haben dank der Reporter ohne Grenzen eine Stimme, die unermüdlich – nicht selten jahrelang – ihre Freilassung fordert." Zugleich ermahnt das Jubiläum der Journalistenorganisation zu einem Blick auf den Pressenachwuchs in Deutschland.
"Die Pressefreiheit wird nicht nur in anderen Ländern der Erde bedroht, sondern steht auch bei uns immer wieder auf dem Prüfstand. Insbesondere junge Journalisten erfahren zunehmend bei ihrem Berufseinstieg die Grenzen der Pressefreiheit bei uns", moniert Mungenast. "Das im Grundgesetz festgeschriebene Recht auf die Freiheit der Presse reicht nicht aus, einhergehen müssen faire Arbeitsbedingungen der Journalisten, damit sie unabhängig von wirtschaftlichem Druck ihre Aufgabe erfüllen können." Junge Journalisten erleben oft bei ihrem Einstieg in den Hauptberuf, wie schwer es sein kann von der journalistischen Arbeit zu leben.
"Die heutigen jugendlichen Medienmacher sind die Journalisten von morgen, ohne sie wird es keine freie Presse in Deutschland geben", ermahnt der Jugendpresse-Vorstand. "Schon früh müssen Kinder und Jugendliche Pressefreiheit erleben, um später für sie einzustehen und sie als Wert zu erkennen", führt Mungenast weiter aus und verweist dabei auf die Arbeit von Schülerzeitungen. "Unsere Schulen müssen ein Lernort für Demokratie und Engagement junger Menschen sein. Schülerzeitungen bieten dafür eine geeignete Plattform. Lehrer und Schulleiter sollen Schülerzeitungsarbeit ermöglichen und - wo noch nicht vorhanden - zur Gründung anregen." Die Jugendpresse-Verbände bieten mit ihrer Mobilen Medienakademie passende Workshops an.
Die Jugendpresse Deutschland ist die Organisation von mehr als 15.000 jungen Medienmachern – vom Schülerzeitungsmacher bis zum Volontär. Die Jugendpresse und ihre Landesverbände bieten jedes Jahr mehr als 500 Seminare, Workshops, Kongresse und Events an. Damit unterstützt sie medienbegeisterte junge Menschen bei ihrer Arbeit, bildet Netzwerke und ermöglicht den Austausch der jungen Medienmacher.
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